← Zurück zum Blog
Welche Pflanzen sind geeignet für einen schattigen Garten?

Welche Pflanzen sind geeignet für einen schattigen Garten?

Blühende Pflanzen und grüne Wiesen machen den heimischen Garten zu einem echten Sommerparadies. In den meisten Gärten gibt es jedoch auch schattige Ecken und Bereiche, die oft etwas vernachlässigt und gemieden werden. Dabei gibt es zahlreiche Pflanzen, die ohne direkte Sonneneinstrahlung gedeihen. Mit der richtigen Auswahl an Schattenpflanzen lassen sich die weniger mit Sonne verwöhnten Bereiche in lebendige und farbenfrohe Plätze verwandeln, an denen man sich gern aufhält.

Halb- oder vollschattig? Das sind geeignete Pflanzen

Vor allem die Nordseite eines Hauses hat den Nachteil, dass es zu keiner Tageszeit eine direkte Sonneneinstrahlung gibt. Die zu den halbschattigen Bereichen zählende Nordseite, mit ihren auch im Sommer meist feuchten und nährstoffreichen Böden davor, bietet jedoch zahlreichen Pflanzen ein ideales Klima. Beispielsweise können sich hier Hortensien, Glockenblumen oder Geißbart prächtig entwickeln. Mit einem oft mehrere Monate lang blühenden Stauden-Lerchensporn kann ein besonderer farblicher Akzent gesetzt werden.

Etwas schwieriger ist jedoch die Bepflanzung in Vollschattenlagen unter Bäumen. Das Problem ist hier nicht nur die mangelnde Lichteinstrahlung, sondern auch die Wurzelkonkurrenz mit den Bäumen. Die Bereiche mit Vollschatten unter Bäumen eignen sich daher nicht für alle Schattenpflanzen. Jedoch können hier Farne wie Filigran- und Glanzschildfarn, Funkien, Herbst-Anemonen, Elfenblumen, Mandelwolfsmilch, Rauling oder Maiglöckchen gepflanzt werden. Auch Frühblüher wie Winterlinge, Lenzrosen oder Krokusse können den Bereich unter den Bäumen verschönern.

Die richtigen Schattenpflanzen - wie auswählen?

Bei der Auswahl der richtigen Pflanzen Schatten (Keyword) sollten neben den persönlichen Vorlieben auch noch einige andere wichtige Dinge beachtet werden. Die Bepflanzung der schattigen Bereiche im Garten sollte sorgfältig geplant werden. Obwohl die meisten Schattenpflanzen vergleichsweise pflegeleicht sind, ist es wichtig, auf das Angebot an Nährstoffen und eine ausreichende Bodenfeuchtigkeit zu achten.

Farbenpracht mit Schattenstauden

Schattenstauden wie Eisenhut, Weißgeißbart, Prachtspiere, Funkien oder hohe Glockenblumen lieben beispielsweise feuchte Böden. Wichtig ist jedoch, dass der Boden gut und tiefgründig gelockert wird, sodass sich keine Staunässe bilden kann. Handelt es sich um eher sandige Böden, sollten diese mit Pflanzenerde angereichert werden, um den Pflanzen ausreichend Nährstoffe zu bieten und das Bodenklima zu verbessern. Zu berücksichtigen ist ebenfalls, dass die richtige Anzahl an Jungpflanzen in den Boden eingebracht wird, da sich die Pflanzen unterschiedlich stark ausbreiten. bei einem Rauling werden beispielsweise drei Pflanzen pro Quadratmeter benötigt. Beim Balkan-Storchschnabel sind circa sieben Jungpflanzen auf einem Quadratmeter ideal. In der heißen Sommerzeit sollte bei den Stauden auf ausreichend Wassergaben (einmal am Tag, am besten bei Sonnenuntergang) geachtet werden. Die Stauden sollten außerdem regelmäßig verjüngt werden, sodass sie regelmäßig kräftig neu austreiben können. Nach dem Schnitt wird empfohlen, humushaltige Gartenerde um den Wurzelstock herum verteilen und die Pflanzen kräftig anzugießen. Als zusätzlicher Dünger können Hornspäne verwandt werden.

Gehölze und Blütengewächse für mehr Abwechslung

Um ein wenig Abwechslung in die Bepflanzung zu bringen, können die Stauden mit einigen Gehölzen kombiniert werden. Beispiele für schattenliebende Gehölze sind Eiben, Berberitze
Eibe, Mahonien, Holunder, Liguster, Kirschlorbeer oder Felsenbirne. Ergänzt um zarte Blütengewächse wie Tränendes Herz wird der schattige Bereich im Garten zu einem echten Blickfang. Statt laubabwerfender Gehölze können auch immergrüne und winterharte Schattenpflanzen gewählt werden. Bei diesen Pflanzen ist vor allem in der Sommerzeit darauf zu achten, dass der Boden feucht gehalten wird, ohne Staunässe entstehen zu lassen.

Bodendecker für großflächige Bereiche

Handelt es sich dagegen um großflächige Bereiche, können sogenannte Bodendecker zum Einsatz kommen. Besonders gut geeignet sind zum Beispiel Dickmännchen (Pachysandra), Golderdbeere (Waldsteinia), Immergrün (Vinca), Kaukasusvergissmeinnicht (Brunnera), Garten-Segge (Carex morrowii ‘Vanilla Ice‘), Lerchensporn (Corydalis), Gedenkemein (Omphalodes) oder Lungenkraut (Pulmonaria), die mit ihren attraktiven Blättern und farbenfrohen Blüten den großen Garten ohne großen Aufwand in ein kleines Paradies verwandeln können.

Viele Bodendecker bieten den Vorteil, dass sie sehr pflegeleicht sind und mit Blumenzwiebeln kombiniert werden können. Der Pflegeaufwand beschränkt sich in der Regel auf ausreichend Wassergaben. Waldmeister beispielsweise blüht bereits im Frühjahr. Aus den Blättern und Blüten lässt sich eine erfrischende Limonade zubereiten. Bärlauch ist ebenfalls dekorativ und pflegeleicht und eignet sich hervorragend als Salatzugabe oder Küchengewürz. Jedoch sollte der Bärlauch nicht zusammen mit Maiglöckchen gepflanzt werden, um Verwechslungen auszuschließen.

Pflanzen unter Nadelbäumen

Die Bepflanzung unter Nadelhölzern ist dagegen etwas herausfordernder. Das liegt daran, dass der Boden darunter oft trocken, sauer und dunkel ist. Der Humus aus den Baumnadeln bietet daher keine besonders guten Voraussetzungen für die Bepflanzung mit Stauden. Wer es dennoch versuchen möchte, sollte in den Boden reichlich organische Masse wie Kompost, Rindenmulch oder vorbereiteten Rinder- und Pferdemist einbringen.

Rankende Schattenpflanzen

Wer die nördliche Haus- oder Schuppenwand begrünen möchte, kann sich für rankende Schattenpflanzen entscheiden. Jedoch gilt auch bei Rankpflanzen, dass einige Arten mehr Schatten als andere vertragen. Efeu, Kletterhortensien oder Geißblatt Pflanzen entwickeln sich in besonders schattigen Bereichen prächtig, da sie ursprünglich aus Wäldern stammen, wo sie schnell in die Höhe wachsen mussten, um genügend Licht zu bekommen. Ebenfalls gut geeignete, rankende Schattenpflanzen sind Schlingknöterich und Pfeifenwinde. Bei diesen handelt es sich um sommergrüne Arten, die im Herbst ihre Blätter verlieren und erst im Frühjahr wieder in voller Pracht erstrahlen. Efeu dagegen ist winterhart und immergrün. Vor dem Anbau von Rankepflanzen in Schattenbereichen sollte der Boden sorgfältig vorbereitet werden. Die hochwachsenden Pflanzen benötigen einen durchlässigen und humosen Boden, um kraftvoll wachsen zu können.

Deko für schattige Ecken

Neben den Schattenpflanzen können in den schattigen Bereichen dekorative Elemente wie Tonfiguren, Steine oder bepflanzte Zinkbehälter eingebracht werden. Eine Holzbank und andere Gartenmöbel bieten an heißen Sommertagen eine hervorragende Sitzgelegenheit im Schatten. Aus dem sonst eher gemiedenen Schattenbereich wird so ohne Aufwand eine kühle Oase, in der man sich beim Blick auf die Schattenpflanzen gern aufhält.

Paradies für Insekten und andere kleine Tiere

Die mit passenden Pflanzen aufgewerteten Schattenbereiche bilden ein hervorragendes Habitat für Insekten, die für das Wachstum und die Blüte unentbehrlich sind. Die schattigen Plätze können außerdem mit Nistkästen für Vögel oder Fledermäuse bestückt werden, die sich ebenfalls wohlfühlen werden. Mit etwas aufgeschichtetem Schnittgut und kleinen Holzstämmen kann Igeln ein geeigneter Rückzugsort geboten werden.

Fazit: Schattenpflanzen beleben selbst die dunkelsten Gartenecken

Schattige Ecken im Garten können ohne große Mühe und Aufwand in einen farbenfrohen Blickfang verwandelt werden. Schattenstauden und -gehölze sowie Bodendecker eignen sich besonders gut für die schattigen Gartenbereiche. Bei der Auswahl der Pflanzen sollte darauf geachtet werden, ob diese eher für halbschattige oder für vollschattige Bereiche geeignet sind. Der Boden sollte obendrein genügend Nährstoffe enthalten und ausreichend feucht sein. gegebenenfalls kann mit etwas Pflanzenerde oder Kompost nachgeholfen werden. Bei den meisten Schattenpflanzen handelt es sich jedoch um eher pflegeleichte Gewächse.